Am Freitag ist der von allen Landwirten herbeigesehnte Regen gefallen. Trotzdem nicht nur ein Grund zur Freude. Ein tropisches Tiefdruckgebiet hat die Kapverden überquert und die Regenmengen, die in kurzer Zeit fielen, waren beträchtlich.
In Hanglagen – und die gibt es eigentlich überall – sucht sich das Wasser den tiefsten Punkt und rauscht den Berg hinunter. Die Hänge der Insel sind von Schluchten, den Ribeiras, durchzogen, in denen sich die Wasserläufe sammeln und dann mit großem Getöse zu Tal schießen.
Aber bevor das Wasser dort ankommt, kann es schon viel Schaden anrichten, denn eine Kanalisation gibt es nicht. Fallen in kurzer Zeit große Regenmengen, kann nur ein kleiner Teil versickern. Das meiste sucht sich seinen oberirdischen Weg, in ungünstigen Lagen wird die Ackerkrume weggerissen, verwandelt sich in Schlammbäche und es gibt z.T. große Zerstörungen. Die Pflasterung der Strassen und ihre Unterkonstruktion wird weggerissen und es entstehen metertiefe Gräben.
Die Schäden an der Infrastruktur sind beträchtlich und müssen in den folgenden Monaten mit großem Aufwand beseitigt werden. Dies gilt auch für die Zugänge zum Strand Fonte Bila unterhalb des historischen Zentrums der Stadt São Filipe und etwas weiter östlich zum Strand Nossa Senhora da Encarnação.
Da dieses Ereignis regelmäßig fast in jedem Jahr auftritt – das letzte Mal in 2023 – hat die Stadtverwaltung schon vor Jahren an sensiblen Stellen bauliche Maßnahmen ergriffen, um das Wasser abzuleiten. Diese waren allerdings nur bei kleinen und mittleren Regenmengen hilfreich, bei großen Regenmengen – wie jetzt am Freitag – werden sie einfach überspült. Notwendig wären aufwändigere Maßnahmen, die auch großen Niederschlagsmengen standhalten, deren Kosten aber vermutlich das dafür zur Verfügung stehende Budget übersteigen.
Allerdings stellt sich vielen Einwohnern schon die Frage, ob die immer wiederkehrende Reparatur der Strassenschäden bei langfristiger Betrachtung wirklich die kostengünstigere Lösung ist, zumal betroffene Strassen über Monate nicht nutzbar sind.
Hier ein 12 Jahre alter Beitrag, der zur Meldung passt und seine Aktualität nicht verloren hat.