Laut Berichten von Bewohnern der Insel Brava ist dort die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln und in Flaschen abgefülltem Wasser seit fast einem Monat unterbrochen. Das Angebot in den Geschäften ist sehr reduziert, Wasser gibt es kaum noch. Das führt zu einer prekären Situation, die sich negativ auf Bevölkerung und den Tourismus auswirkt.
Unter normalen Bedingungen wird Trinkwasser in 1,5 oder 5 Liter Flaschen verkauft. Wegen des Fehlens dieses kommerziellen Trinkwassers sind die Menschen auf Brava jetzt in zunehmendem Maße gezwungen, auf das mit Keimen belastete Leitungswasser zurückzugreifen. Vor dem Verzehr wird es vielfach mit Lixivia (Chlor) versetzt, um die Keime abzutöten. In wieweit dieses Vorgehen ebenfalls Gesundheitsrisiken besonders für Säuglinge und Kleinkinder mit sich bringt, ist umstritten.
Grund dieser Mangelversorgung ist eine Panne an Bord eines Schiffes der Reederei Atlantic Shipping, das Ende Oktober in Brava eintreffen sollte und in den Ursprungshafen Praia zurückkehren musste. Ein genauer Termin für einen zweiten Versuch, Brava anzulaufen, steht noch nicht fest.
Eine kleine absolutistische Monarchie in Südafrika, seit 1986 regiert von König Mswati III und früher bekannt als Swaziland. Außerdem ist das Land gemeinsam mit den Kapverden in der Qualifikationsgruppe D zur Fußballweltmeisterschaft 2026.
Gestern war das letzte Gruppenspiel, das die Kapverden gegen Eswatini mit 3 : 0 gewannen. Damit sind sie als Gruppenerster mit 4 Punkten Vorsprung vor Kamerun direkt für die WM 2026 qualifiziert.
Auch die Insel Fogo explodierte geradezu vor Freude über die erste Qualifikation überhaupt für eine Fußballweltmeisterschaft.
Während des Spiels herrschte eine Atmosphäre der gespannten Erwartung und die Stadt versank in fast völliger Stille, die nur durch den Ton der Radios oder Fernsehübertragungen in Bars und Geschäften unterbrochen wurde.
Mit dem ersten Tor Kap Verdes änderte sich jedoch alles, und die ersten Autohupen und Jubelrufe hallten durch die Straßen. Mit dem zweiten Tor überschwemmte die Begeisterung die Stadt, und die Feierlichkeiten nahmen noch vor dem Schlusspfiff und dem 3:0-Ergebnis Fahrt auf.
Trotz lang anhaltender Stromausfälle in mehreren Stadtvierteln, die viele Menschen daran hinderten, das Spiel im Fernsehen zu verfolgen, gaben die Fans nicht auf und viele nutzten Übertragungen auf ihren Mobiltelefonen, um die entscheidenden Momente mitzuverfolgen. Möglich war dies u.a. durch eine spontane Entscheidung der Regierung, den gestrigen Tag ab Mittag zum Feiertag zu erklären. Niemand sollte durch lästige berufliche Verpflichtungen von diesem Ereignis abgelenkt werden.
Die Bars der Stadt wurden zu Treffpunkten, in denen sich kleine Gruppen versammelten, um die Nationalmannschaft anzufeuern und ihre Nervosität und Freude zu teilen. Nach dem Schlusspfiff verwandelten sich die Straßen von São Filipe in in einen spontanen Karneval des Patriotismus und der Begeisterung mit Autokorsos, Hupen, Landesfahnen und Siegesrufen.
Die Freude gewinnt in diesem Jahr noch mehr an Bedeutung, weil die Kapverden in 2025 ihr 50-jähriges Jubiläum der nationalen Unabhängigkeit feiern, was diesen Meilenstein des nationalen Sports noch symbolträchtiger macht und das Gefühl von Einheit und Identität in der Bevölkerung stärkt.
In den Morgenstunden am Montag, 11.8.2025 wurden die Kapverden von einem tropischen Tiefdruckgebiet erreicht, das enorme Regenmengen freisetzte. Dabei wurde die Insel Fogo nur von Ausläufern gestreift. Es regnete zwar heftig ab Montagnachmittag, aber eine erste Bestandsaufnahme durch die Stadtverwaltung von São Filipe ergab außer einigen Unterspülungen keine nennenswerten Schäden. Die Bauern im Landesinneren schöpften dagegen neue Hoffnung, dass es doch noch ein erfolgreiches Jahr werden könnte und begannen sofort mit der Aussaat.
Ganz anders die Situation auf den Inseln São Vicente, São Nicolau und Santo Antão: sie wurden von dem Zentrum einer Niederschlagszelle überquert, die zwar flächenmäßig klein war, dafür aber umso mehr Niederschlag auf kleinem Raum entlud.
Der intensive Regen dauerte nur 2,5 Stunden, aber es fielen in der Spitze bis zu 60 Liter pro Stunde und Quadratmeter. An einen solchen Niederschlag innerhalb kürzester Zeit können sich auch die ältesten Bewohner des Barlavento nicht erinnern.
Die vorläufige Bilanz: 9 Tote, davon 4 Kinder und eine noch nicht genau zu beziffernde Anzahl von vermissten Personen, von denen man annehmen muss, dass sie das Unwetter ebenfalls nicht überlebt haben. Einige Menschen wurden von den Fluten direkt ins Meer gespült. Außerdem gewaltige Schäden an der Infrastruktur der Inseln
Katastrophale Zustände herrschen z.B. in der Stadt Mindelo. Hütten in gefährdeten Lagen wurden weggespült, Straßen wurden aufgerissen und sind jetzt von metertiefen Gräben durchzogen, Schlamm- und Gerölllawinen haben sich ihren Weg durch die Stadt gebahnt und die Energie- und Wasserversorgung ist kollabiert.
Davon sind auch die Krankenhäuser der Stadt betroffen. EDEC, die Betreibergesellschaft für die Energie- und Wasserversorgung der Insel São Vicente, teilte mit, dass man mit Hochdruck an der Wiederherstellung der wichtigsten Versorgungsleitungen arbeite, um die lebensnotwendigen Einrichtungen der Stadt wieder funktionstüchtig zu machen. Auch die Stadtverwaltung arbeitet fieberhaft daran, zumindest die wichtigsten Verkehrsadern der Stadt wieder passierbar zu machen. Die Aufräum- und Wiederaufbauarbeiten werden Monate in Anspruch nehmen.
Die Regierung der Kapverden hat den nationalen Notstand ausgerufen. Dadurch können zusätzliche Ressourcen mobilisiert und der Nationale Notfallfonds in Anspruch genommen werden. Außerdem wurde eine 2-tägige Staatstrauer zu Ehren der Opfer der Katastrophe angeordnet.
Für die nächsten Tage sind weitere Niederschläge angesagt, sie sollen aber kein katastrophales Ausmaß mehr annehmen.
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Ein Nachtrag im September 2025:
Einen Monat später gab es wieder heftige Niederschläge im Barlavento auf den nördlichen Inseln. Die Auswirkungen waren nicht so katastrophal wie im August und es sind keine Toten zu beklagen, aber die Schlamm-, Geröll- und Schuttberge, die sich nach den Aufräumarbeiten z.B. noch in den Strassen und auf den Plätzen von Mindelo befanden, wurden durch die neuerlichen Fluten wieder großflächig im Stadtgebiet verteilt.
Die Sorge ist groß in der Bevölkerung, dass im Rahmen des Klimawandels nun jährlich mit solchen „Jahrhundertereignissen“ zu rechnen ist.
Die Situation der Landwirtschaft auf der Insel Fogo wird von den für die Insel gewählten Abgeordneten Eva Ortet und Luis Pires aktuell als sehr kritisch eingeschätzt. Hauptgrund ist der bislang ausbleibende Niederschlag.
Dies führt dazu, dass die meisten Bauern auf künstliche Bewässerung angewiesen sind und Wasser kaufen müssen. Viele verfügen nicht über die notwendigen Mittel, da das Wasser schon vor dem Verkauf der Ernte bezahlt werden muss.
Aber es gibt auch andere Faktoren, die die Situation verschlimmern. Da ist zum einen die geringe Bereitschaft von Landarbeitern, für die angebotenen geringen Löhne zu arbeiten. Dies führt dazu, dass viele Flächen, die früher landwirtschaftlich genutzt wurden, nun brachliegen.
Ein weiteres Problem besteht darin, dass die Wasserversorgung der Landwirtschaft durch die Wasserversorgungsgesellschaft Aguabrava hochdefizitär ist. Wie die Gesellschaft mitteilt, stellt sie den Landwirten einen Kubikmeter Wasser für 70 CVE zur Verfügung. Die Produktionskosten liegen aber bei 190 CVE. Jede verkaufte Tonne Wasser bedeutet also einen Verlust von 120 CVE. Der größte Preistreiber sind die Stromkosten der Pumpen, die benötigt werden, um das Wasser an die Oberfläche und zu den Verbrauchern zu bringen. Unter diesen Bedingungen ist es nicht möglich, das Bewässerungssystem zu modernisieren und neue Wasserquellen zu erschließen.
Die Abgeordneten Ortet und Pires fordern eine Subventionierung der Stromkosten durch die Regierung als Beitrag zu einer funktionierenden Landwirtschaft. Dies könne man nicht Aguabrava aufbürden, die Förderung der Landwirtschaft sei eine Aufgabe des Staates. Denkbar sei beispielsweise die Errichtung eines Photovoltaikparks, um die Stromkosten für die Landwirte langfristig zu reduzieren.
Jedes Jahr brachten Luisas Kinder ein Fass von Brockton in den USA nach São Filipe auf Fogo auf den Weg. Es war die kostengünstigste Möglichkeit, ihre Mutter mit Dingen des täglichen Bedarfs zu versorgen. Bekleidung und Hausgeräte befanden sich genauso darin wie haltbare Nahrungsmittel und jede Menge Süssigkeiten. Entsprechend sehnsüchtig wurde das Schiff aus den „Staaten“ im Hafen Vale dos Cavaleiros erwartet.
In diesem Jahr 1989 war die Vorfreude besonders groß. Sohn Jaime hatte seine Mutter im Laden von Ramiro angerufen und unter anderem mitgeteilt, dass sich ganz unten im Fass ein Fernsehgerät befinden würde. Ganz unten, verborgen unter Cornflakes und Reis, Gardinen, Bettwäsche und diversen Blusen. Dort waren die Chancen am größten, dass es vom Zoll nicht entdeckt werden würde. weiterlesen…